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FRANZÖSISCHKURSE
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Anfängerkurs
Montags von 18 Uhr – 19 Uhr im Haus der Begegnung,
Schnuppern ist möglich - Lernen ohne Leistungsdruck bei Herrn Martin Peter
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Konversationskurs
Montags von 19:15 Uhr – 20:15 Uhr im Haus der Begegnung,
Schnuppern und Einsteigen ist jederzeit bei Herrn Peter möglich - Französische Sprachkenntnisse sind ausreichend
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Ansprechpartner: Christine Röhrig
Info über: oder 0 93 02 / 90 90 - 23
Besuch aus der französischen Partnergemeinde in Rottendorf
Erstmals seit 2019 kamen wieder Bürgerinnen und Bürger, darunter auch einige Jugendliche, mit dem Bus aus der Partnergemeinde Troarn über Christi Himmelfahrt nach Rottendorf.
Es wurde in den dreieinhalb Tagen ein buntes Programm für die fast 50 Franzosen aus der Normandie angeboten. Eine Besonderheit war der Kulturabend in der Musikschule.
Chöre, Musikgruppen sowie die Schulkinder der Französisch-AG sorgten für eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Im Anschluss daran wurde die Partnerschaftsurkunde für die inzwischen 35-jährige Freundschaft zwischen Rottendorf und Troarn nochmals bekräftigt und unterzeichnet.
Die Schulkinder eröffneten den Abend mit einem Mix aus Liedern und Geschichten, der fast ausschließlich auf Französisch dargeboten wurde. Mit großem Eifer sowie sicheren Können und Spielfreude begeisterten die Kinder die französischen und auch die deutschen Zuschauer. Sie bekamen viel Applaus im vollen Saal der Musikschule.
Als Dank für ihr Engagement bekamen die Kinder anschließend Würstchen bzw. Käse sowie Getränke vor der Musikschule vom Partnerschaftskomitee spendiert.
Am nächsten Tag wurde von deutscher und französischer Seite gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, wie die Partnerschaft im nächsten Jahr, wenn von Rottendorf aus die Fahrt nach Troarn stattfindet, für die Kinder wieder belebt und ausgebaut werden kann. Alle waren sich einig, dass der Begegnung der Heranwachsenden über Schule und Gemeinde eine große Bedeutung zukommt und sie vertieft werden soll.
Kaiserwetter für die französischen Freunde
Nach langer Nachtfahrt sind frühmorgens an Christi Himmelfahrt die Freunde aus der normannischen Partnergemeinde Troarn in Rottendorf eingetroffen. Endlich konnte man die müden Glieder strecken und sich bei Sekt und Orangensaft sowie einem kleinen Imbiss erfrischen. Gewachsene Bekanntschaften wurden erneuert, auf französische Art Küsschen getauscht, neue Teilnehmer wurden vorsichtig beschnuppert.
Der restliche Tag fand in den Gastfamilien und ohne vorgegebenes Programm statt. So mancher stand vor der Qual der Wahl, denn der erste richtig warme Tag im Jahr, noch dazu ein Feiertag, bot ohne Ende viele Gelegenheiten, den weitgereisten Gästen etwas Attraktives zu bieten. Wanderung durch die Weinberge? Bootsfahrt auf dem Main? Steckerlfisch bei den Schützen? Pittoreske Örtchen, die sich am Main reihen wie Perlen an der Schnur?
Historie und Kultur satt
Am folgenden Tag stand dann Rothenburg ob der Tauber auf der Tagesordnung. Die Handys und so mancher Photoapparat waren im Dauereinsatz, obgleich die Wolkenschicht eine malerische Ausleuchtung verhinderte. So wanderte man denn durch die ehemalige Reichsstadt, nur unterbrochen von kurzen Anmerkungen, die leider so manches Mal im Straßenlärm untergingen. Nach dem gutgelaunten Mittagessen in einem gemütlichen Keller konnte dann jeder auf eigene Faust entdecken, um Kuckucksuhren zu erwerben, sich in weihnachtliche Sphären entführen zu lassen oder einen Blick auf frühere Methoden der Justiz zu werfen.
Viel zu früh kehrte man zurück, denn der Tag setzte sich mit einer kulturellen Veranstaltung fort. Im Konzertsaal der Musikschule präsentierten die Grundschüler ihre Fertigkeiten aus dem (freiwilligen) Französischunterricht. Très impressionnant! Dann rockten die Damen mit den Veehharfen den Saal, bevor erst der französische, anschließend der deutsche Chor auftraten. Schließlich schmetterte man noch die Europahymne auf Deutsch und Französisch, auch das Publikum sang voll Inbrunst mit. Bevor die Partnerschaft durch Unterschrift erneut bekräftigt wurde und Geschenke getauscht wurden, sang noch Stéphanie Legeley Chansons und erntete absolut verdient Standing Ovations. Den Abschluss bildete dann ein gemütliches Beisammensein bei Bratwurst (es soll sogar vier vegane gegeben haben) und allerlei Getränken, vor allem Bier und Kehlbergwein erfreuten sich großer Beliebtheit.
Fulminanter Abschluss
Der Samstag unterlag wieder individueller Planung. Man nutzte ihn für Einkäufe – einiges ist in Frankreich teurer oder nicht zu erwerben. Nicht wirklich überraschend, dass sich die einen oder anderen französischen Gäste zufällig im Hofgarten begegneten. Würzburg zeigte sich aber auch von seiner besten Seite, denn bei strahlendem Sonnenschein brummte die Altstadt von Touristen, Shoppenden, StudentInnen und an allen Ecken und Enden gaben Straßenmusikanten ihr Können zum Besten.
Am Nachmittag bot der Schützenverein für alle, die Lust hatten, Bogen- und Blasrohrschießen an. Gar nicht so leicht, aber dank professioneller Einweisung traf man letztlich die Scheibe. Robin Hood muss intensiver geübt haben. Allerdings entpuppte sich manch frischer Bogenschütze als bislang unentdecktes Naturtalent.
Und schon ging es weiter mit dem gemeinsamen Festabend in der EN-Halle. Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen – an dem Abend sicher sehr fest. An einigen Stellwänden und in ausliegenden Photoalben waren Aufnahmen aus den 36 Jahren Partnerschaft ausgestellt, die freudige Ausrufe und wehmütige Erinnerungen auslösten. Natürlich durften Ansprachen nicht fehlen, aber die waren wunderbar kurz und knackig. Der Akkordeonspieler sorgte für Stimmung und zahllose Tanzbeine wurden geschwungen.
Bei der Abreise – wie? Schon? – war man sich einig, dass es ein absolut gelungener Aufenthalt war. Man hatte sich gegenseitig bereichert, Europa wiederum ein Stück menschlicher gemacht. Arbeit für den Frieden, die gar nicht genug wertgeschätzt werden kann! Jusqu‘à l‘anneé prochaine!
Charles Aznavour in Rottendorf
Fast hatte man das Gefühl, er sei tatsächlich gekommen, der große Charles Aznavour. Sein Konterfei leuchtete freundlich von der Wand des Konzertsaals der Sing- und Musikschule in Rottendorf. Dazu erschallte seine Stimme und er erzählte aus seinem bewegten Leben. Wer kein Französisch konnte, wurde nicht im Regen stehen gelassen, denn es flimmerten Untertitel über die Leinwand.
Diese hochinteressante und innovative Show genossen viele, der Saal war restlos ausverkauft! Die Helfer des Partnerschaftskomitees Rottendorf mussten auf Notsitze ausweichen. Dabei waren sie es, die das Konzert veranstalteten – mit finanzieller Förderung durch den Bezirk Unterfranken. Fast möchte man sagen: wie immer im Winter. Die rührige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Ariane Ahrens-Rützel, sorgt dafür, dass es nie langweilig wird und findet immer wieder abwechslungsreiche Interpreten französischer Chansons.
Diesmal stand Stephan Hippe aus Hamburg auf der Bühne. Während über seinem Kopf die Größen des Chansons als Photographien erschienen und im Hintergrund ihre Lieder ertönten, erzählte er spannende Anekdoten oder sang mit. Teils auf Deutsch, teils auf Französisch. Diese multimediale Aufführung war ein Novum und begeisterte das Publikum. Zumal auf diese Art und Weise nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen erfreut wurden.
So opulent seine Begleitshow war, so bescheiden trat der Künstler selber auf. Er zollte den Berühmtheiten immer wieder sichtbar Respekt, blickte zu ihnen, von denen er den einen oder anderen persönlich kennengelernt hat, auf. Wenn auch nur zu ihren Bildern, man spürte doch die große Achtung vor ihrer Musik und ihrem Charisma. Irgendwie ansteckend.
Der Wein und das Wasser, den die Ehrenamtlichen des Komitees anboten, stammten natürlich aus Franken. Gern wurde davon Gebrauch gemacht, während man sich mit den Bekannten unterhielt, die man zahlreich im Foyer treffen konnte. Es tut gut zu sehen, wie die Kultur wieder auflebt! Heute wissen wir, dass wir sie dringend brauchen, auch sie stellt eine Art Grundbedürfnis dar!
Himmlische Fahrt an Himmelfahrt
Man ist bei den Kontakten nimmer auf das eigene Spiegelbild beschränkt, selbst internationale Treffen sind wieder möglich. Diese Gelegenheit nutzte das Partnerschaftskomitee Rottendorf umgehend, um endlich wieder in großer Besetzung in die Normandie zu reisen. Zumal die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde sich zum 35. Mal jährt.
Himmelsfrüh an Christi Himmelfahrt startete man am Dorfplatz, noch etwas still und verschlafen. Mancher nutzte die Stunden bis zur ersten größeren Fahrtunterbrechung in Belgien, um noch ein wenig zu schlummern, andere bereiteten die Kehlköpfe auf die Herausforderungen des Wochenendes vor.
Abends um sieben war dann endlich der Zielort erreicht und mit lautem Hallo – von französischer Seite „Allo“ – tauschte man die obligatorischen drei Küsschen aus. Natürlich wurde zur Begrüßung ein erfrischendes Getränk gereicht, in diesem Fall „Kir Breton“. Dieses geht auf Félix Kir zurück, der als Bürgermeister von Dijon den Blanc-Cassis zum offiziellen Getränk der Region erhob, um den Anbau der schwarzen Johannisbeeren zu stärken. Nimmt man zum Johannisbeerlikör (Crème de Cassis) nun statt des Weins Cidre, so wird er zum „Kir Breton“.
Am nächsten Tag kam man wieder zusammen, um einen Ausflug zu unternehmen. Diesmal stand Bayeux auf dem Programm, doch nicht der weltberühmte Teppich, sondern die überaus sehenswerte Kathedrale, einer der bedeutendsten Sakralbauten der Normandie. Es blieb auch Zeit zum Bummeln, Erkunden, Shoppen und selbstverständlich zum Essen. Am Meer mit Fisch. Leider gehören Fische zur großen Überraschung einiger Franken nicht auf vegetarische Speisepläne, aber in Frankreich ist man großartig im Improvisieren, so musste niemand darben.
Abends ganz praktische deutsch-französische Zusammenarbeit: Beide Bürgermeister stachen gemeinsam das mitgebrachte Fass Bier an. Die Gaumen wurden außerdem mit Galettes und Crêpes verwöhnt.
Die fränkischen Landratten wünschen sich immer einen Besuch am Meer – und der wird ihnen regelmäßig auch geboten. Dort durfte man sich wahlweise mit den Gastgeberfamilien vereinzeln, die Märkte besuchen, deren Angebot natürlich ein anderes ist. Allein schon die Auswahl an Fischen! Man hat immer Verleihnix im Kopf, wenn man durch die Stände schlendert. Und einen ungewohnten Duft in der Nase.
Es gab auch einen offiziellen Teil mit Neuunterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Delegationen. In diesem Rahmen wurden die Gewinner des Malwettbewerbs prämiert und die Gastgeschenke überreicht. Aus Rottendorf hatte man neben einer Luftaufnahme, die alle Gastgeber auch nochmal auf Bechern erhielten, einen Sack mit fränkischen Spezialitäten mitgebracht. Die Troarner revanchierten sich mit Glasbechern, auf denen die Wappen eingraviert waren, und einem normannischen Monopoly.
Das wurde gebührend gefeiert, wenn auch ein bisschen zeitverzögert, weil es zwischen Caterer und Organisatorin eine kleine Panne gab. Pas un problème! Hat nämlich trotzdem exzellent geschmeckt. Man überbrückte mit der Diashow zu den gemeinsamen Treffen. Die Ohren wurden vom Gesang von Stéfanie Legeley-Barré erfreut, die bekannte und beliebte Chansons darbot. Allem voran ihren absoluten Renner „Non, je ne regrette rien“ von Edith Piaf. Mit vielen Ahs und Ohs begrüßt wurde die Torte mit Feuerwerk. Zum Tanzen blieb auch noch genügend Zeit. Und so feierte man bis tief in die Nacht das endlich mögliche Wiedersehen.
Für die Zukunft gibt es allerlei Ideen und Pläne, die hoffentlich dann keine Pandemieopfer werden. Man will näher zusammenrücken und sich dazu öfter treffen. Beispielsweise könnte eine Delegation zum Hobbykünstlermarkt im November anreisen. Oder der normannische Chor, der sehr professionell „Freude schöner Götterfunken“ vorgetragen hatte, könnte mit dem Projektchor der Musikschule gemeinsam auftreten. Auch der Schüleraustausch ließe sich intensivieren, vielleicht als Zeltlager oder mittels Jugendherbergsaufenthalt. Allerlei Möglichkeiten böten sich noch dazu im Sportsektor.
Der Abschied fiel eindeutig schwer. So eine Fahrt ist zwar immer sehr anstrengend, aber eben auch jedesmal äußerst befruchtend. Viele Küsse wurden auf Wangen gehaucht, die Freude über den Gegenbesuch nächstes Jahr an Himmelfahrt bekräftigt und schließlich fuhr der Bus tatsächlich los. Nach einem Stopp in Paris, den sich jeder selbst gestalten durfte, erreichte man in den frühen Morgenstunden die Heimat. Müde, aber glücklich.
Manchmal ist Frankreich weit weg
Normalerweise braucht das Partnerschaftskomitee viel Platz für seinen Jahresbericht. Zum zweiten Mal in Folge ist irgendwie schnell erzählt, was stattfinden konnte. Länger die Liste der angedachten Aktionen, die abgesagt wurden, etwa der Hobbykünstlermarkt, die Reise in die Partnergemeinde und zahllose Sitzungen.
So konzentrierte man sich denn auf das, was möglich war. Zunächst traf man sich im Freien zum Boules am entsprechenden Platz im Alten Friedhof. Nach der langen winterlichen Einsamkeit stürzte man sich begierig in Gespräche und genoss das warme Wetter auf den Bänken sitzend. Während die Teams vor zahlreichen Zuschauern die silbernen Kugeln warfen und rollten.
Dazu gehörte auch im Rahmen des Ferienprogramms Töpfern mit Kindern im verwunschenen Garten der Familie Rützel. An zwei Terminen wurden phantasievolle Figuren aus Ton erschaffen und farbig gestaltet. Die Kinder wurden kulinarisch verwöhnt, allein schon mit Crêpes, die Elisabeth Bäumel unermüdlich gebacken hatte.
Zu französischen Chansons, dargebracht von Philippe Huguet, lud man in die EN-Halle ein. Dort waren die Hygieneregeln leicht einzuhalten, aber leider ging das auf Kosten der Stimmung. Allein die Akustik in einer Sporthalle ist nicht zu vergleichen mit der im Konzertsaal, von der Atmosphäre ganz zu schweigen. Viele Leute waren offenbar auch verunsichert und sind deswegen gar nicht erst erschienen. Äußerst bedauerlich, denn die Qualität des Vortrags hätte anderes verdient gehabt.
Um den Kontakt nach Troarn nicht abreißen zu lassen, fuhr im Advent eine Delegation mit allerlei Beiträgen für den Weihnachtsmarkt in die Normandie. Zuvor hatte man emsig gebastelt und gebacken gehabt. Der Empfang war wie immer herzlich, man hatte einander vermisst. Wie wir aktuell so viele liebe Menschen in unserer Nähe vermissen. Deswegen hoffen nun alle, dass man an Christi Himmelfahrt endlich die zweimal verschobene Reise antreten kann, um sich endlich wiederzusehen.